Abdruck des am 26.01.2014 erschienenen Artikels mit freundlicher Genehmigung von „Lippstadt am Sonntag“.
Netzwerker von Vorteilen humanerer Lösung überzeugt
Beim Leverkusener Modell hat jeder Flüchtling die Möglichkeit, in einer Privatwohnung zu leben. Gezwungen wird natürlich niemand. Diese Lösung schwebt auch dem Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität vor. Anfangs hat dort die Caritas die Wohnungen angemietet, inzwischen ist das nach Leverkusener Medienberichten nicht mehr nötig und die betroffenen Personen suchen und mieten sich die Wohnung meistens selbst. Bei dem Projekt in Leverkusen haben Stadtverwaltung, Caritas und Flüchtlingsrat eng zusammengearbeitet, um den in Not geratenen Menschen zu helfen. Auch Bauvereine und private Mieter wurden eingebunden.
Bea Geisen und Michael Tack sind davon überzeugt, dass dieses Modell viele Vorteile bietet. So mache die dezentrale Versorgung ein konfliktfreieres Zusammenleben möglich, „weil nicht 20 verschiedene Ethnien zusammentreffen, Männer und Frauen“. Die normalere Wohnform ermögliche es den Flüchtlingen, ihre teilweise sehr schweren Schicksale und Strapazen mit abenteuerlichsten Reisen nach Deutschland besser zu bewältigen und sich von den Belastungen besser zu erholen.Einige der Flüchtlinge leben gegenwärtig mehrere Jahre in den Massenunterkünften, was eine Gesundung sicher nicht fördere, so die Netzwerker. Viele Menschen brächten erhebliches Potenzial mit, ist Michael Tack die besondere Sprachbegabung aufgefallen. Manche sprächen fünf Sprachen. Arbeiten dürften sie aber nicht. Der Leverkusener Flüchtlingsrat hebt bei dem Modell die Stärkung der Eigenverantwortung und die Förderung des Spracherwerbs hervor. Und was will das Lippstädter Netzwerk jetzt erreichen? „Es geht darum, mit der Stadt ins Gespräch zu kommen“, sagen Bea Geisen und Tack. Zu dem öffentlichen Informationsabend im Februar haben sie den Bürgermeister und auch die Fraktionen eingeladen.