Lippstädter Erklärung

75. Geburtstag des Grundgesetzes am 23.05.2024

23.05.2024 | 75. Geburtstag des GG (Grundgesetz)

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Unterzeichner der Lippstädter Erklärung, Stand 08.10.2024 (Aktualisierung am 07.08.2024: alle Unterzeichner wurden mit ihrer Webseite verlinkt. Gehen Sie mit der Maustaste auf die Beschreibung der Organisation, klicken mit der rechten Maustaste und drücken „Link in neuem Tab öffnen“)

Das Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität arbeitet seit über 20 Jahren für die Demokratie und somit gegen jede Form des Extremismus. Leider ist mit dem Aufkommen der AfD und ihrer vermeintlichen Stabilisierung im parteipolitischen Spektrum eine Dimension erreicht, die von der Zivilgesellschaft eine öffentliche Reaktion erfordert.

Anlässlich des 75. Jahrestags der Verabschiedung unseres Grundgesetzes am 23.05.1949 möchte das Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität e.V. die Zivilgesellschaft in Form ihrer Vereine, Verbände, Einrichtungen und Unternehmen bitten, Position gegen Rassismus, Faschismus und jede Form des Extremismus zu beziehen.

Das Zusammenleben der Menschen gestaltet sich neben der Familie, der Partnerschaft, dem Bekanntenkreis, also dem privaten Bereich auch in Vereinen, in Einrichtungen der Behinderten-, Flüchtlings- oder Jugendhilfe, Kirchen oder Schulen, am Arbeitsplatz, beim Sport oder im Internet.

Die Spielregeln des Miteinanders stützen sich auf staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure, deren Handlungsgrundsätze unter anderem durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gegeben und gesichert sind.

Die Menschenwürde ist unantastbar für Jede und Jeden, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und politischer oder sexueller Orientierung. Diese Freiheit und Gleichheit ist genauso zu schützen wie der Grundsatz der Gewaltenteilung, die Unabhängigkeit der Gerichte und weitere grundlegende Elemente des Rechts- und Sozialstaatsprinzips.

Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Gewalt, Hass und Respektlosigkeit darf in der Welt kein Wegweiser sein. Toleranz bei der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie in der Gemeinwesenarbeit muss den Alltag bestimmen. Begegnungen unterschiedlicher Kulturen, Alters- und Interessengruppen und das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Nationalitäten und Altersstufen sollen der Handlungsfaden unseres täglichen privaten und geschäftlichen Tuns sein.

Privatpersonen sind in zwei großen Kundgebungen mit 3.000 Demonstrierenden und mehr dem Aufruf des Lippstädter Netzwerks für Frieden und Solidarität gefolgt und haben deutlich gemacht, wo die angeblich schweigende Mehrheit Lippstadts steht.

Der Rat der Stadt Lippstadt hat sich fraktionsübergreifend mit großer Mehrheit der „Trierer Erklärung“ für Toleranz und Menschenwürde angeschlossen – ein Schritt, der deutlich macht, es geht nicht um Parteipolitik, sondern um so viel mehr: um den Fortbestand unserer liberalen Demokratie und da müssen alle demokratischen politischen Wettbewerber zusammenstehen!

Nun gilt es für alle Vereine, Verbände, Institutionen und Wirtschaftsunternehmen Lippstadts ein klares Zeichen gegen den Faschismus und Rechtsextremismus zu setzen, wie er derzeit in unserer Gesellschaft erstarkt. Daher bitten wir: unterzeichnen Sie die beigefügte Resolution und stimmen Sie der Veröffentlichung in geeigneter Form (Webseite des Netzwerks, ggfls. Patriot, Wochentipp, LaS, Plakat) zu.

Mit der Initiative „Wir stehen für Werte“ haben sich dieser Tage mehr als 30 Unternehmen gegen die AfD gestellt, darunter: Allianz, Bayer, BDI, Bosch, Deutsche Bahn, Deutsche Bank, DGB, EnBW, Henkel, Lufthansa, Mercedes, RWE, Schäffler, Siemens, Telekom, VW und Würth.

Wir brechen die Aktion auf die Lokalebene Lippstadts herunter, wie es derzeit auch in vielen anderen Städten in Deutschland geschieht.

Downloaden Sie für Ihren Verein, Verband, Ihre Institution, Ihr Geschäft oder Unternehmen die Lippstädter Erklärung, füllen das Formular aus und senden dieses bitte (ggfls mit Ihrem Logo) an:

kontakt@netzwerk-lippstadt.de

Da es in den Vereinen, Verbänden und Unternehmen sicherlich unterschiedlich lange Entscheidungswege gibt, wird eine Veröffentlichung zur Zeit der Wahlen in Sachsen und Thüringen, Anfang September angestrebt. Eine Wiederholung zu den Kommunalwahlen im Herbst 2025 wird angestrebt.