Bleiberecht für Mariam Morad

Bleiberecht Mariam Morad

Wir fordern Bleiberecht für Mariam Morad

Liebe Lippstädterinnen und Lippstädter,

wenn wir vor wenigen Monaten für Menschenrechte demonstriert haben und dieses Jahr 75 Jahre Grundgesetz feiern, dann müssen wir diese Menschlichkeit auch in unserer Stadt leben. Das Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität hatte beim Petitionsausschuss und der Härtefallkommission des Landes Nordrhein-Westfalen beantragt, Frau Morad ein Bleiberecht zu gewähren.

Obwohl beide Gremien sich für ein Bleiberecht ausgesprochen haben, folgt die Stadt Lippstadt diesem Votum nicht uind beharrt weiterhin auf der zwangsweisen Ausreise nach Bulgarien bis zum Ende diesen Monats.

In Bulgarien hat Frau Morad schlimme Gewalterfahrungen erlebt und es fühlt sich für sie an, als würde sie in die Hölle zurückgeschickt!

Um dagegen zu protestieren, wird es am kommenden Samstag, den 18.05.2024 ab 11 Uhr vor dem Rathaus eine Mahnwache geben, zu der wir herzlich einladen.

Michael Tack (Sprecher des Lippstädter Netzwerks für Frieden und Solidarität)

Ende Oktober 2023 wurde das Lippstädter Netzwerk auf Miriam Morad aufmerksam und bat um Unterstützung, um ein Bleiberecht zu erwirken: „Letzte Hoffnung Petition„.

Am 26.10.2023 erschien der hier nachzulesende Artikel zu Mariam Morad im „Patriot“ mit einer ausführlicheren Darstellung ihrer Fluchtgeschichte.

Hier nachzulesen das Votum der Härtefallkommission.

Und nicht vorenthalten möchten wir die Antwort von BM Moritz. Inhaltlich bezieht BM Moritz keine Stellung – er beruft sich lediglich auf die Situation, dass Frau Morad ihren Lebensunterhalt (derzeit) nicht selbständig erwirtschaften kann. Die Voraussetzung dafür – eine Ausbildung – hat genau der gleiche Bürgermeister und sein Ausländeramt torpediert. Das Lippstädter Netzwerk hatte Frau Morad eine Ausbildungsstelle zur Pflegekraft besorgen können; Voraussetzung für das Antreten dieser Stelle wäre aber eine 3-monatige Aufenthaltsgenehmigung gewesen. Das Lippstädter Netzwerk wollte damit der Stadt verdeutlichen, dass Frau Morad gewillt ist, in einem Beruf, in dem wir händeringend Arbeitskräfte suchen, zu arbeiten und sich in unsere Gesellschaft einzubringen. Die Antwort der zuständigen Mitarbeiterin auf dem Ausländeramt fiel barsch aus: Frau Morad solle sich um ihre Ausreise und nicht um eine Arbeitsstelle kümmern. Empathie? Fehlanzeige!

Das Lippstädter Netzwerk verfasste daraufhin einen Brief an die Ratsfraktionen, um sie über den Sachverhalt und humanitäre Möglichkeiten zu informieren und zu bitten, Einfluss auf die Entscheidung der Stadt zu nehmen. Montag, den 13.05.2024 auf der Ratssitzung wollten sich mehrere Ratsfraktionen mit der Ausreiseverfügung Frau Morads befassen. Bürgermeister Moritz verweigerte jedoch jegliche Information und Diskussion.

Lassen Sie das einmal sacken: ein Bürgermeister, der dem Rat der Stadt Lippstadt Auskunft und Diskussion verweigert!!!

Leserbrief von Winfried Bell

Begrüßungsansprache vom Sprecher des Lippstädter Netzwerks für Frieden und Solidarität auf der Mahnwache am 19.05.2024, Michael Tack und von Gudrun Tack, ehem. Leiterin der Gruppe „Migrant*Innen mischen mit“ des Jugendmigrationsdienstes der AWO.

Videoclip der Rede von Sarah Gonschorek (barrierefrei), unter anderem tätig im Vorstand des FrauenRats NRW. Zudem hier die Schriftform als pdf.

Videoclip mit Quintessenz der Redebeiträge der Mahnwache