Netzwerksprecher Michael Tack und Beatrix Geisen vor dem Lippstädter Wohnheim an der Stirper Straße

Schöner Wohnen für Asylbewerber | Presseartikel „Der Patriot“

Abdruck des am 24.01.2014 erschienene Artikels mit freundlicher Genehmigung des Patriot.

Flüchtlingsrat Leverkusen stellt sein Modell vor

LIPPSTADT – „Wir müssen etwas tun“, heißt es von Seiten der Stadt. Und auf diese Worte folgt – nichts. Das finden Michael Tack und Beatrix Geisen, Sprecher des Lippstädter Netzwerks für Frieden und Solidarität, schade. Dabei haben sie das Elend der Asylbewerber, die teilweise seit Jahren in heruntergekommenen Wohnbaracken an vier Standorten in Lippstadt hausen, lebhaft vor Augen. Sie wünschen sich in Sachen Flüchtlingsunterbringung eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, dem Flüchtlingsrat und der Caritas – so, wie es in Leverkusen geschieht. Um innerstädtische „Ghettos“ zu vermeiden und den Asylanten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, dürfen diese dort auf eigene Faust Privatwohnungen mieten. Das, so Tack, funktioniere wunderbar – und die Stadt spare sogar bares Geld dabei. Für Lippstadt, wo ein Neubau am Standort Stirper Straße im Gespräch war, wäre das eine echte Alternative – so die Idee.

Um das Leverkusener Modell vorzustellen, lud das Netzwerk nicht nur die Fachbereichsleiter der Stadt und Politiker aller Fraktionen in den Rathaussaal. Auch Bürgermeister Christof Sommer soll am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr dort ein Grußwort sprechen und über die Sachlage zum Thema „Lebens- und Wohnsituation von Flüchtlingen in Lippstadt – das Leverkusener Modell als Alternative?“ mitdiskutieren.

Rita Schilling vom Flüchtlingsrat in Leverkusen wird das Modell vorstellen – und die damit verbundenen Einsparungen in ihrer Stadt präsentieren. Dazu sind drei heimische Wohnungsbaugesellschaften geladen, um Fragen über den aktuellen Wohnungsmarkt in Lippstadt zu klären.

Interessierte Bürger sind willkommen. Schließlich sei das Leverkusener Modell auch für sie von Vorteil. „Es verursacht eher Ängste, wenn unbekannte Personen in Massen auftreten – wenn man Sammelunterkünfte baut – als wenn sie über die Stadt verteilt sind“, betont Geisen.   -bib