Gründungsteam "Lippstädter Netzwerk"

Stumpfsinnigen Parolen sachlich Paroli bieten | Presseartikel „Wochentipp“

Abdruck des am 05.09.2001 erschienenen Artikels mit freundlicher Genehmigung des Wochentipp.

Lippstadt (chg) Das Lippstädter Netzwerk gegen Hass und Gewalt ist ein bunter Zusammenschluss aus schon vorhandenen und engagiert arbeitenden Vereinen und Verbänden, die sich für Toleranz, Demokratie und ein friedliches Miteinander einsetzen.

Das Lippstädter Netzwerk versteht sich als Dachorganisation, unter deren Führung schlagkräftiger gehandelt werden kann. Nach dem Aufbau eines Telefon- und EDV-Netzwerkes (mit dem gewährleistet werden soll, dass kurzfristiger Protest gegen Veranstaltungen rechter Gruppierungen organisiert werden kann), will sich das Lippstädter Netzwerk am Samstag, 8. September, anlässlich des Aktionstages „Begegnungen der Kulturen – das Fremde schätzen lernen“ mit einem Informationsstand vorstellen.

Ferner erarbeitet das Netzwerk eine Infokampagne für Lippstädter Gastronomen. Diese Kampagne steht unter dem Titel „Gegen rechte Ideologien – Toleranz leben“.

Es soll erreicht werden, dass die hiesige Gastronomie ihre Räumlichkeiten weder für rechts- noch für linksextreme Versammlungen zur Verfügung stellt. Im Rahmen einer Pressekonferenz wiesen Willi Glarmin (FDP), Wilhelm Rönnau (Bündnis 90/Die Grünen), Marlies Stotz (SPD), Gudrun Tack (AWO), Winfried Bell (amnesty international) und Franz Levenig (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft) ausdrücklich darauf hin, dass es bei allen Aktionen darum gehe, vorbeugend aktiv zu werden. Achtung vor anderen Menschen zeigen, gegen verbale Gewalt angehen und sich argumentativ mit radikalen Parolen auseinandersetzen und vor allem auch die Bürger gegen rechte und linke Ideen, die oft versteckt und sehr geschickt propagiert werden, sensibilisieren.

Bei allen Aktionen des Lippstädter Netzwerkes soll kein Druck ausgeübt, sondern in konkreten Gesprächen aufgeklärt werden. Man verstehe sich ausdrücklich als ein Gegengewicht zu rechten Parolen und Ideen. Das Lippstädter Netzwerk, so wurde auf der Pressekonferenz verdeutlicht, sei auf keinen Fall gegen eine Partei gerichtet, sondern gegen radikales Gedankengut und stumpfsinnige Schlagworte.