Mahnwache Seenotrettung - Bildcollage mit Fotos der Bildergalerie

Mahnwache Seenotrettung

Die Evangelische Frauenhilfe von Westfalen hat dazu aufgerufen, am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember, auf die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer aufmerksam zu machen. Nach Zahlen des UNHCR sind seit 2002 über 35.000 Menschen bei ihrem Versuch, Europa zu erreichen, im Mittelmeer ertrunken (etwa 3x so viele sterben vorher bei der Wüstendurchquerung !). Die EU hat 2009 mit FRONTEX eine Überwachungsagentur für Europas Außengrenzen eingerichtet – seitdem reißen die Berichte über Menschenrechtsverletzungen bei Flüchtlingsabwehrmaßnahmen nicht ab.

Daher haben sich über die Jahre viele ehrenamtliche Organisationen und Institutionen von „Ärzte ohne Grenzen“ bis hin zur „Ev. Kirche Deutschlands“ mit eigenen Booten an der Seenotrettung beteiligt, denn unbeachtlich der Frage, wie viele der Flüchtlinge Asyl- oder Aufenthaltsberechtigt sein werden gilt: „Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt!“ Dennoch werden die Seenotretter von EU-Mitgliedsstaaten behindert und kriminalisiert, vollkommen im Widerspruch zu den eigenen Ansprüchen aus der EU-Menschenrechtskonvention und den einzelnen Länderverfassungen. Wenn es angesichts fast 80 Mio Menschen weltweit auf der Flucht unbequem für Europa wird, ist es mit der sonst so plakativ hochgehaltenen christlichen Wertebasis bei vielen unserer Politikern nicht mehr weit her.

Auch Lippstadt hat sich der Initiative „Seebrücke“ angeschlossen – passiert ist bisher jedoch rein gar nichts; trotz 1.319 toter Menschen im Mittelmeer allein im Jahr 2020. Grund genug für das Netzwerk, sich an der Gedenkaktion zu beteiligen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Aktion nicht über die Presse beworben, sondern fand bewusst in kleinem Kreis statt.